Enno
Nachdem Peter gestorben war, war das Haus furchtbar leer, aber wir überlegten wirklich, ob wir uns noch einmal auf das Abenteuer Hund einlassen sollten, denn wir sind ja nicht mehr die Jüngsten. Aber gemäß dem „Vermächtnis eines alten Hundes“ war die Entscheidung schnell getroffen. Es sollte wieder ein Tierschutzhund sein, diesmal aber ein älterer!
Zum Glück haben wir sehr gute Freunde beim Tierschutz, die uns als Bürgen behilflich waren und so konnten wir in recht kurzer Zeit Enno, einen vierjährigen ungarischen Mischling, der erst seit vier Wochen in Deutschland war, zu uns nach Hause holen.
Enno war sehr schreckhaft und ängstlich, er kratzte sich unaufhörlich, rastete manchmal völlig aus, wurde aber nie „böse“. Er muss Schlimmes mitgemacht haben, seine vielen Narben im Gesicht sprechen Bände. Erst, als er nach zwei Jahren ins ungarische Tierheim kam, war er in Sicherheit. Dann kam der Transport nach Deutschland und eine nette Familie nahm ihn vorerst bei sich auf. Dort lernten wir ihn kennen und entschieden uns sofort für ihn, weil er sehr ruhig und gelassen wirkte. Am 10. Juli 2021 kam er dann zu uns.
Enno war völlig traumatisiert, wähnte er sich doch schon in einem Zuhause angekommen…
Doch erstaunlich schnell stellte er sich um – von einer vierköpfigen Kinderschar auf zwei alte Leute.
Er begann, Haus und Garten zu erkunden und zu bewachen, und die Leute wissen jetzt auch, dass wieder ein Hund bei uns wohnt.
Da er noch überhaupt nichts kannte und auch keinesfalls spazieren gehen wollte, schauten wir uns nach Hilfe um. Wir fanden einen ganz tollen Hundetrainer, der ohne den geringsten Druck in kürzester Zeit erreicht hat, dass Enno (meistens) abrufbar ist, schon einige wichtige Kommandos beherrscht und mittlerweile 2-3mal am Tag lange Spaziergänge mit Hubert macht. Die verständliche Angst vor anderen Hunden, vor fremden Männern, unbekannten Dingen und Bewegungen wird mit jedem Tag, an dem er weiter Vertrauen zu uns aufbaut, weniger.
Wir sind fest davon überzeugt, dass Peter uns den Weg zu Enno gewiesen hat und allen sehr dankbar, die uns geholfen haben und noch helfen, auch diesen, unseren letzten Hund, glücklich zu machen.








